Wearables, sprich Technologien, die direkt am Körper getragen werden, sind derzeit einer der meist diskutierten Trends in der Beobachtung von Konsumgütern im Social Web.

In den letzten Jahren hat vor allem ein Produkt die Wearables-Diskussion in der Öffentlichkeit vorangetrieben: Die Google Glass – Eine Datenbrille, die Informationen direkt ins Sichtfeld des Nutzers einblendet.

Zum 19. Januar 2015 hat Google nun jedoch das so genannte Glass Explorer Programm, bei dem 2.000 ausgewählte Experten und 8.000 US-Bürger seit Ende 2013 eine Beta-Version der Brille testen durften, offiziell beendet und sich von einem breiten Einsatz im Consumer-Bereich vorerst verabschiedet.

Doch warum? Wo sehen die Beta-Tester weiteren Entwicklungsbedarf? Was muss in Ihren Augen für eine erfolgreiche Markteinführung noch verbessert werden?

Hauptkritikpunkte an Google Glass

Im Folgenden zeigen wir Ihnen Aussagen aus dem Web auf Basis unseres Social Media Monitorings, welche für verschiedene identifizierte Kundenmeinungen der Google Glass stehen.

Hauptkritikpunkt ist die Akku-Laufzeit, die auf maximal 8 Stunden beschränkt ist.

“It’s also supposed to bring improved battery life, which is a weak point right now; I was only about to get about five hours of power on a full battery charge, which isn’t enough to make it through a day of heavy use.”

Ein weiterer Aspekt, der die Nutzbarkeit der Brille noch stark einschränkt ist die Qualität des Displays. Die Anzeige wird als leicht verschwommen, verzögert oder verpixelt beschrieben.

“It’s a translucent image that requires a fair amount of concentration in order to view properly.”

Auch der Funktionsumfang ist nach Ansicht der Tester noch nicht ausreichend, da zum einen die in Google Glass verbaute Hardware nicht dem aktuellen Stand der Technik entspricht und zum anderen auch die zur Verfügung stehenden Apps sehr limitiert sind. Die Brille kann unter dem Strich nicht mehr als ein durchschnittliches Smartphone.

“In terms of pure technical specifications, Google Glass 2.0 isn’t astounding in any way whatsoever.”

“Glass doesn’t offer anything that your smartphone can’t do already. In fact, it does far, far less than the average smartphone.”

“Well, an app store of some kind would be a big plus. Though you can technically sideload apps downloaded from around the web, your main way to install apps now is through Google’s MyGlass companion app for Android and iOS. […] But it’s still relatively limited.”

Weitere Kritikpunkte beziehen sich auf (1) das Design der Brille, das als zu auffällig wahrgenommen wird, (2) die Sprachsteuerung, bei der man genau die Begriffe verwenden muss, die von der Glass vorgegeben werden, z.B. “take a photo” und nicht “take a picture” or “record a photo” sowie die (3) Kamerafunktion. Hier wird es als schwierig beschrieben Fotos aufzunehmen, da der Blick der Kamera nicht auf dem Bildschirm angezeigt wird.

Lohnt sich die Weiterentwicklung von Google Glass?

Bei all diesen Schwächen – Lohnt sich die Weiterentwicklung überhaupt? Was macht den Reiz von Google Glass aus?

Hier sind sich die Nutzer weitestgehend einig: Google Glass zeichnet sich nicht durch die Funktionen aus, die sie bietet, sondern durch die vereinfachte Art der Anwendung – nämlich ohne manuellen Kontakt zum Gerät.

Diese vereinfachte Art der Anwendung kommt zum Beispiel bei der Kamera zum Tragen, deren Bedienung als lächerlich einfach beschrieben wird. Ebenso leicht ist auch allgemeine Bedienung sowie die Installation von neuen Apps.

“This camera’s secret sauce is how ridiculously quick and easy it is to use. […] Just wink and snap.”

“Installing an app couldn’t be easier. Simply locate the app on the Glass site and tap the switch next to it to On. There is no syncing or installation process, the app simply appears in the list of supported apps and opens when you select it.”

Ebenfalls positiv hervorgehoben wird die Genauigkeit der Spracherkennung und nicht zuletzt das sehr leichte Gewicht von 54 Gramm.

“Glass feels impossibly light […] We found it comfortable to wear to the point of quickly forgetting Glass is on our head.” “The accuracy of Google’s voice recognition is ahead of Siri’s by a considerable margin”

Das Marktpotenzial der Wearables

In der Fähigkeit, dem Einzelnen noch mehr Informationen zur Verfügung zu stellen und dadurch sein Leben weiter zu bereichern und zu vereinfachen liegt demnach das Marktpotenzial – sowohl von Smart Glasses als auch von anderen Wearables wie Fitness Armbändern oder Smart Watches.

Allein in Europa soll der Umsatz dem Marktforschungsinstitut IHS Technology zufolge von 3,7 Milliarden Euro im Jahr 2014 auf 9 Milliarden im Jahr 2018 anwachsen. Ein weiterer Grund warum sich die Weiterentwicklung für Google lohnen könnte.

Dies ist eine Auswertung der VICO Abteilung Research:

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